Gemeindesaal und Dorfplatz Flims
Neugestaltung Dorfzentrum mit Mehrzweckhalle Bibliothek und Kindergarten
Zweistufiger Wettbewerb 2001, 3. Rang
In Zusammenarbeit mit Carmen Quade Architektin, Basel
Die heutige Situation ist eine kleinräumige Abfolge von Plätzen und Wegen. Die vorhandenen zwei Plätze sind mit Provisorien verstellt und in ihrer Ausdehnung nicht wahrnehmbar. Das Schloss und sein barocker Garten bilden ein markantes Ensemble. Dieses wird in seiner Wirkung durch die Provisorien beeinträchtigt.
Das städtebauliche Konzept klärt die heutige Situation. Mit präzis gesetzten Bauten wird räumlich und architektonisch zwischen den unterschiedlichen Plätzen vermittelt. Durch die Stellung der Baukörper entstehenden differenzierte Aussenräume, die unterschiedlich genutzt werden. Die Freistellung des Schlossensembles steigert dessen räumliche Präsenz.
Die Topographie des Ortes, die sich architektonisch in der vertikalen Anordnung der verschiedenen Plätze manifestiert, wird im Inneren des neuen Saalbaus thematisiert. Das Entree und das Foyer vermitteln zwischen den beiden Platz-Ebenen.
Das Volumen des Saalbaus besitzt einen Mantel aus Naturstein und erscheint als steinerner Körper im Dorf. Die Fassade nimmt Bezug zum »Flimserstein«, der sich hinter dem Dorf erhebt. Die in fassadenbündige Betonrahmen gefassten Verglasungen durchziehen die Oberfläche wie Quarzadern einen Naturstein. Im Inneren des Volumens wird die steinerne Gestalt anhand von Sichtbetonwänden und Terrazzoböden spürbar. Der Saal als edler Kern besitzt ein Futter aus gestrichenen Sperrholzelementen, die auch Akustikfunktionen erfüllen.
Der Saalbau besteht aus differenzierten Raumfolgen. Einerseits gibt es horizontal gerichtete Haupträume und anderseits vertikal funktionierende Raumschichten, die die bedienende Infrastruktur aufnehmen.
Beim Betreten des Foyers mit Garderobe und Kasse beginnt ein räumlich spannungsvoll inszenierter Weg, der über eine grosszügige Treppe in das Foyer führt. Von hier aus betritt man den Saal durch zwei niedrige Öffnungen. Die Form des Saals sowie die Anordnung von Bühne und Regie ermöglichen eine angemessene Theater-, Konzert und Kinonutzung.
Gebäudevolumen
26'813 m3 (SIA 116)
Anlagekosten
20 Mio. CHF